Die Geschichte des Turmuhren- und Heimatmuseums Bockenem
1967 -1972  
Gerhard Kraus






 













1970 - 1996  
Rudi Meller















1996 - 2006
Heinrich Bothe












2006 - 2016
Jörg-Dieter Besch



























2017 - 2022
Hans-Jörg Drake



Dezember 2022
Günther Haars


Das heutige Museum der Stadt Bockenem entstand aus einer Sammlung der Mittelpunktschule Ambergau. Den Grundstock bildeten ungefähr zehn Geräte aus Landwirtschaft und Handwerk, die vom ehemaligen Museum aus den 30er Jahren übrig geblieben waren.
Gerhard Kraus, ab 1967 in Bockenem als Lehrer tätig, baute die Sammlung mit Hilfe einiger Schüler aus.
1968 erhielt die Arbeit durch die Wiederbelebung des Vereins für Heimatkunde im Ambergau unter dem Vorsitz von Gerhard Kraus eine ergänzende Hilfe.

Durch die wachsende Anzahl von Ausstellungsstücken litt die Schule unter erheblicher Raumnot, die Stadt Bockenem stellte einige Räume der alten Schule am Buchholzmarkt zur Verfügung.
Im Sommer 1968 erfolgten im Haus Buchholzmarkt 21 die ersten Umbaumaßnahmen.

Das Museum öffnete anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Vereins für Heimatkunde im Ambergau Anfang Dezember 1970 seine Pforten.

Die Räume des Museums wurden fünf Schwerpunkten zugeordnet: Stadtgeschichte - Geologie - Industrie und Handwerk - Landwirtschaft - Weberei und Vereinszimmer.

Dank der Spendierfreudigkeit vieler Bürger konnte bereits 1972 eine erste Erweiterung des Museums erfolgen. Vier Jahre später schloss sich eine erneute Erweiterung an, so dass das Heimatmuseum 1976 schon über 12 Ausstellungsräume verfügte.

Nach einer grundlegenden und großzügigen Renovierung durch die Stadt Bockenem, die Träger des Museums ist, wurde in den Jahren 1979 und 1980 das Museum schließlich völlig neu gestaltet.

Ein neuer Schwerpunkt wurde geschaffen: Die "Turmuhrenabteilung". Es sind die Erzeugnisse der weltbekannten Turmuhrenfabrik J.F. Weule, Bockenem. Viele Uhrwerke fanden den Weg zurück nach Bockenem, da sie nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen entsprachen.

Diese imposanten Werke sind von Willi Lagershausen (ehemaliger Uhrmacher bei Weule und Karl Klein restauriert und funktionsfähig gemacht worden.

Die alte Sammlung wurde mit neuen Bereichen ergänzt: Milchwirtschaft, Küche, Porzellan, Biedermeierzimmer, Kinderzimmer und Gerichtswesen (Exponate aus dem ehemaligen Amtsgericht Bockenem).

Um auch über die Grenzen des Ambergaus hinaus attraktiver zu sein, wurden Sonderausstellungen veranstaltet.

1996 übernahm Heinrich Bothe die Museumsleitung.

Der Schwerpunkt "Turmuhren" wurde systematisch ausgebaut. Ein großer Teil der heimatkundlichen Ausstellungsstücke wurden in die Grundschule Bornum ausgelagert um Platz zu schaffen.
Raum für Raum wurde umgestaltet. Wände wurden entfernt, die Räume vergrößert, renoviert und neu gestaltet.

Neue Uhren konnten mit Unterstützung von Detlev Boldt, der gute Kontakte zu Uhrensammlern hatte, beschafft werden.

Weitere Unterstützung kam von Frau Winter, die als Fachkraft für die Gestaltung von Museen und Archiven ein Praktikum in der Stadt Bockenem absolvierte.

Ab 2006 führte das Museum Jörg-Dieter Besch. Die Uhren im Erdgeschoß wurden neu platziert und die erste Etage wieder als Heimatmuseum eingerichtet.

Durch einen Wasserrohrbruch in der zweiten Etage des Gebäudes im Jahr 2007 musste das Museum für fünf Monate geschlossen werden. Zwei der ausgestellten Uhren waren durch Lehmschlamm beschädigt und mussten überholt werden. Das Gebäude wurde getrocknet, Wände und Fussböden neu hergerichtet.

Die Wiedereröffnung fand 2008 anlässlich der Hansetage statt, an diesem Festwochenende hatte das Museum auf einem Schlag etwa 700 Besucher.

Neu hinzu kam die Möglichkeit, Trauungen im Biedermeierzimmer durchzuführen. 2011 fand zum Jahrestag des 200. Geburtstags des Firmengründers Johann Friedrich Weule die Ausstellung "Lebenszeit" statt.

2012 wurde eine Turmuhr als Requisite in dem Film "Das kleine Gespenst" nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler benötigt. Die Uhr wurde zerlegt, in die Münchner Eisbach-Studios transportiert und dort von Jörg-Dieter Besch und Hans-Jörg Drake in die Kulisse eingefügt. Die Außenaufnahmen erfolgten in Quedlinburg und Wernigerode. Nach etwa sechs Wochen kam die Uhr wieder wohlbehalten zurück.

Nach etwa 10jähriger Mitarbeit im Museum wurde
Hans-Jörg Drake 2017 zum Museumsleiter berufen.

Alle Ausstellungsstücke wurden erfasst und elektronisch gespeichert.

2018 wurde eine eigene Homepage (www.turmuhrenmuseum-bockenem.de) erstellt um das Museum im Internet zu präsentieren und aktuelle Informationen ohne Zeitverzug zu veröffentlichen.

2019 konnte mit Unterstützung des Bürgervereins ein 11minütiger Einführungsfilm gedreht werden. Dieser Film beleuchtet das Thema "Zeit" und führt in die Geschichte der Turmuhrenfabrik J.F.Weule in Bockenem ein.
Die Monitore dazu wurden über die Weule-Stiftung beschafft.

Von 2022 bis 2023 wurde zusammen mit weiteren ehrenamtlichen Ausstellern ein leer stehendes Schaufenster in der Arneken-Galerie in Hildesheim mit einer Uhr, einer Glocke und weiteren Exponaten bestückt.

Anfang Dezember 2022 wurde die Museumsleitung an Günther Haars übergeben.
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